Zum dritten Mal wurde in St.Gallen der LEADER Digital Award vergeben. Die Auszeichnung in der Kategorie «Organisation» geht dieses Jahr an ein Team der St.Galler Stadtwerke. Mit ihrem Projekt optimieren sie die Produktion von Fernwärme.
Dank dem Projekt von Philipp Aeby, Peter Härtsch und Silvan Müller ist ein automatisierter Betrieb von Fernwärmezentralen möglich. Das System berechnet die Netzlast, erstellt das Erzeugerportfolio nach wirtschaftlichen und ökologischen Kriterien, überprüft die Netzhydraulik und sorgt dafür, dass die Anlagen in den Heiz(kraft)werken im entsprechenden Betriebsmodus laufen – und das alles vollautomatisch. Mittels Prognosen wird zudem der Bedarf für alle benötigten Energiequellen ermittelt. Mit dieser Lösung können u.a. die Kosten der Fernwärmeerzeugung und der CO2-Ausstoss reduziert werden.
Das Team um Philipp Aeby zeigt mit diesem Projekt, welches Potenzial in der Digitalisierung schlummert. Das Zusammenführen von drei verschiedenen Systemen ermöglicht einen zentraloptimierten Betrieb, der viele Vorteile bietet und auch in den kommenden Jahren mit dem geplanten weiteren Ausbau der Fernwärmeversorgung von Bedeutung sein wird.
Fernwärme stellt in der dichten städtischen Gebäudestruktur eine sinnvolle und wirtschaftliche Lösung zur Bereitstellung von Raumwärme und Warmwasser dar. Dank der massgeblichen Reduktion des CO2-Ausstosses ist sie ein Schlüsselelement zum Erreichen der Klimaneutralität in der Wärmeversorgung. Mit einem nächsten Ausbauschritt kann die gesamte Talsohle der Stadt, ausgenommen der Stadtteil Winkeln, künftig mit Fernwärme versorgt werden.
«Für uns ist dieser Preis eine Bestätigung für die Sinnhaftigkeit unseres Projekts», sagt Philipp Aeby. «Das erfüllt uns mit Stolz.» Bis jetzt habe man das Projekt im «stillen Kämmerchen» vorangetrieben, nun werde es auch nach aussen getragen. «Dadurch entsteht hoffentlich auch ein spannender Austausch mit anderen Städten, die von unserer Lösung ebenfalls profitieren könnten.»